Corona, Smart Praxis, Gesundheit 2025

“Corona als Schub für die Digi­ta­li­sie­rung im Gesund­heits­we­sen”

Warum durch die Corona-Pandemie digitale Lösungen im Gesundheitswesen essenziell werden. Antworten im TK-Interview mit Prof. Dr. Jörg Debatin, Chairman “hih-health innovation hub”.

von hih

TK: Herr Prof. Debatin, seit März 2019 leiten Sie den neu gegründeten Health Innovation Hub des Gesundheitsministeriums. Wie fällt Ihre bisherige Bilanz aus??

Prof. Jörg Debatin: Vom Timing her hätte es nicht besser laufen können. Zum einen haben wir einen Gesundheitsminister, der davon überzeugt ist, dass digitale Technologien die Gesundheitsversorgung der Menschen verbessern. Gemeinsam mit seinem Team hat er durch kluge und emsige Gesetzgebung in den vergangenen 18 Monaten die entscheidenden Weichen für die Entwicklung der Digitalen Medizin in Deutschland gestellt.

Die ‚App auf Rezept‘, die Neuausrichtung der gematik, die Ausweitung der Telematik-Infrastruktur, die Einführung von Snomed CT, die Einrichtung eines nationalen Forschungsdatenzentrums, sowie die Verabschiedung des Patienten-Daten-Schutz-Gesetzes (PDSG) mit seinen Festlegungen zur Ausgestaltung der elektronischen Patientenakte (ePA) und des e-Rezepts und das Krankenhauszukunftsgesetz, das jetzt als Referentenentwurf vorliegt – so viel Fortschritt und Innovation in so kurzer Zeit war bislang gar nicht vorstellbar.

Und dann kam Corona und die damit verbundene Erkenntnis, dass digitale Lösungen für die Bewältigung der Pandemie eine essenzielle, um nicht zu sagen ‚systemrelevante‘ Rolle einnehmen. All das zeigt, was plötzlich möglich wird, wenn „Machen“ das „Wollen“ ersetzt.

Das health innovation hub Team konnte an vielen Stellen Brücken bauen. Wir sind Ansprechpartner nicht nur für das Bundesgesundheitsministerium, sondern auch Anlaufstelle für alle wesentlichen Stakeholder des deutschen Gesundheitswesens. Wir kommen aus der Praxis und sind deshalb darauf fokussiert Technologien mit Inhalten und Regulatorik so zu steuern, dass sie zu echten Verbesserungen in der Gesundheitsversorgung der Menschen führen. Im zweiten Schritt geht es dann um Kommunikation – die vielen Neuerungen zu erklären und in ein Gesamtbild zu fügen.

TK: Wie kann der Hub zu einer besseren gesundheitlichen Versorgung beitragen?

Prof. Debatin: Wenn Sie die Frage so stellen: Gar nicht (lacht). Der hih steht als Think Tank, Sparringspartner und Umsetzungsunterstützer denen zur Seite, die etwas zum Besseren ändern wollen. Denen, die umsetzungsorientiert, digitale Innovationen im Interesse einer besseren Patientenversorgung fördern wollen. Hier Wege aufzeigen, Netzwerke unterstützen und Lösungen moderieren, ist unser Auftrag, dem wir sehr gerne nachkommen.

TK: Gesundheitsminister Spahn hat schon viele Gesetze zur Digitalisierung initiiert. Welche Themen sollten Ihrer Meinung nach noch bis zum Ende der Legislaturperiode geregelt werden?

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