Gesundheit 2025

Handelsblatt zum hih: So bewertet die Opposition Spahns Ideenschmiede

Das Fachbriefing Inside Digital Health des Handelsblatts hat Stimmen eingeholt und uns ein kleines Zeugnis ausgestellt, was wir hier in Auszügen teilen dürfen.

von hih

Mit dem Health Innovation Hub hat Jens Spahn dem Bundesgesundheitsministerium eine digitale Denkfabrik zur Seite gestellt. Geplant ist, dass sie Ende dieses Jahres schließt.

Jens Spahn ist für seinen Aktionismus bekannt. Er hat in seiner Amtszeit nicht nur 28 Gesetze verabschiedet und als Weltneuheit Apps auf Rezept eingeführt, sondern dem Bundesgesundheitsministerium mit dem Health Innovation Hub (HIH) auch eine digitale Denkfabrik zur Verfügung gestellt.

Die verschiedenen Ministerien der Bundesregierung geben viel Geld für externe Beratungsleistungen aus, einen eigenen Hub hat kein anderes Ministerium. Die Hub-Idee kommt bei der Opposition und Unternehmensverbänden aber gut an.

Der Leiter des HIH, Jörg Debatin, zieht ein positives Fazit: „Ich würde mir für jedes Ministerium einen Innovation Hub wünschen, in dem Experten aus dem nichtstaatlichen Umfeld zeitlich befristet tätig werden. Das würde den Staat fitter machen“, sagt er. Der gelernte Radiologe und ehemalige Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf sieht die Kernaufgabe des HIH darin, Beteiligte beim Thema Digitalisierung zu vernetzen: „Wir haben uns als Ansprechpartner für das Bundesgesundheitsministerium positioniert, aber auch für alle anderen Akteure.“

Das Team ist breit aufgestellt. Neben Debatin sind der Unternehmer Henrik Matthies, der KI-Experte Lars Roemheld und die Regulatorik-Forscherin Ariel Dora Stern mit an Bord. Im April 2019 wurde der HIH eröffnet, im Dezember 2021 steht die Schließung an.

Der HIH ist mit einem jährlichen Gesamtbudget von 4,3 Millionen Euro ausgestattet. Insgesamt hat Bundesgesundheitsminister Spahn im Jahr 2020 rund 42 Millionen Euro für externe Berater ausgegeben.

Klar ist, der HIH hat nicht nur beraten, sondern auch informiert. Die zur Verfügung gestellten Zahlen zeigen die Reichweite der vergangenen 18 Monate: Mehr als 17.000 Teilnehmer von Online- und Vor-Ort-Veranstaltungen, rund 1,3 Millionen Website-Aufrufe und mehr als 7.000 Abonnenten des Newsletters.

Zum Vergleich: Das nationale Gesundheitsportal des Bundesgesundheitsministeriums „Gesund.bund.de“ mit einem Budget von 4,5 Millionen Euro in diesem Jahr hat eine ähnlich hohe Reichweite wie die Landingpage des HIH. Branchenkenner kritisieren „Gesund.bund.de“ allerdings als einen ineffizienten Kostenfresser. Das Gesundheitsportal der österreichischen Bundesregierung „Gesundheit.gv.at“ erreichte bis zu 2,7 Millionen Besucher im Monat.

Klein-Schmeink kann sich Weiterbetrieb vorstellen.
Die Opposition und Vertreter von Unternehmensverbänden zeigen sich von der HIH-Idee angetan. Andrew Ullmann (FDP) schreibt: „In der Außenwirkung hat der Health Innovation Hub einen guten Eindruck hinterlassen.“ Maria Klein-Schmeink (Grüne) denkt sogar über den Weiterbetrieb nach: „Grundsätzlich ist der Health Innovation Hub ein hilfreiches Instrument. Ich würde mir für eine Fortsetzung aber eine neue Themenstellung und damit auch eine andere personelle Zusammensetzung wünschen.“ Klein-Schmeink – Gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen – könnte bei einer Regierungsbeteiligung ihrer Partei das Amt der Gesundheitsministerin bekleiden.

 

Den gesamten Artikel lesen Sie im Fachbriefing Inside Digital Health. Ein eigenes Handelsblatt-Redaktionsteam berichtet dort exklusiv über die digitale Zukunft von Gesundheit und Pharma.

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