Das DVG hat bereits im November 2019 den Weg geebnet, dass Krankenkassen bis zu 2% ihrer Finanzreserven in Venture Capital Fonds investieren dürfen, die damit spezifisch digitale Gesundheitslösungen fördern die konkrete Versorgungslücken im deutschen Gesundheitswesen schließen können. Das DVG formuliert dazu Anforderungen, deren Umsetzung für einzelne Kassen sehr herausfordernd schien. Die konkreten Anlagekriterien erarbeitet das Bundesamt für Soziale Sicherung als Leitfaden, der sich in den letzten Zügen befindet.
Nach längerer Recherche konnte der hih gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit nun eine EU-weite Lösung vorstellen, die das von der EU-Kommission initiierte European Institute of Technology (EIT Health) gemeinsam mit dem u.a. von der EU-Kommission finanzierten Europäischen Investitionsfonds (EIF) gemeinschaftlich aufgesetzt hat und zu Anfang Oktober 2020 startet: Das Venture Center of Excellence (VCoE).

Im Rahmen des VCoE übernimmt der EIF die Fonds-Auswahl, die EU-Kommission investiert bis zu EUR 150 Mio. und der EIT Health verantwortet das Programm, welches ein europaweites Digital Health Ökosystem aufzubauen hilft. Krankenkassen können hieran teilnehmen, vorab ihre Versorgungsbedarfe im Rahmen einer Investment-Strategie zusammenfassen und dann durch Co-Investments gemeinsam mit den zuvor vom EIF ausgewählten Fonds in innovative Unternehmen investieren, die zur Verbesserung der Versorgungssituation beitragen, Für den gesetzlich geforderten fachlich-inhaltlichen Austausch sorgen zahlreiche Austauschformate wie halbjährliche Treffen aller beteiligten europäischen Gesundheitsakteure.


Die BITMARCK eruiert derzeit angesichts des VCoE-Launches, ob sie für Ihre Krankenkassen eine Investmentplattform errichtet, mittels derer neben der DAK auch mittelgroße und kleinere Kassen die Möglichkeit erhielten aktiv die Versorgungslandschaft mitzugestalten.
Daneben haben die Brückenköpfe ein umfassendes Konzept entwickelt, um mittels eines neuen, rein Krankenkassen-basierten Venture Capital Fonds die Mittel der Kassen zu investieren. Die TK und einige AOKen haben bereits ihre Teilnahme zugesagt. Auch eine Kombination des Brückenköpfe-Fonds mit VCoE ist möglich und denkbar.
- Die Video-Aufzeichnung des Krankenkassen & VC Forums finden Sie hier.
Und mittels der Links unten können Sie auch die Folien der RednerInnen herunterladen:
– hih (Moderation & Einführung)
– BAS (Anlagekriterien)
– EIT Health (Ausgestaltung VCoE)
– EIF (Kriterien für Fonds-Auswahl)
– Brückenköpfe Leonardo-Fonds
– BITMARCK
Wir möchten allen RednerInnen für Ihre engagierten Beiträge und Diskussionspunkte danken sowie allen ZuschauerInnen für die eingesandten Fragen.

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The DVG law paved the way for German statutory health insurance funds (“Krankenkassen”) to invest parts of their financial reserves into digital health solutions that solve health care issues not targeted yet by other products / solutions. They may not invest directly into startups / companies but via qualified venture capital funds (VCs).
The European Institut of Technology (EIT Health) and the European Investment Fund (EIF) are about to launch a EU-wide ecosystem program that matches most requirements of the DVG: The Venture Center of Excellence (VCOE).
In this German-language webinar (full video here), the DVG requirements were outlined to the participating health insurance managers by the Federal Ministry of Health and the supervision body of the statutory health insurance funds, along side a presentation of the VCOE by EIT Health & EIF. Afterwards, two alternative funds models presented their concepts to match DVG criteria:
- ‘Brückenköpfe Leonardo Invest Fund‘ by Berlin-based healthcare experts Die Brückenköpfe who already have commitments from two large German statutory health insurance funds. Their fund is structured in a way that it may invest independently of VCOE, but Brückenköpfe are also open to combine the two concepts and join with their fund the VCOE program.
- BITMARCK, IT provider to >80 statutory health insurance funds and owned by their health insurance clients, is currently evaluating to set up an investment platform for their clients to easily join VCOE.
In a panel discussion, representatives of the leading German statutory health insurance funds (TK, Barmer, DAK) outlined their strategy to more actively shape the German healthcare system and help develop digital health solutions that are yet missing. Nina Jetter from Project A challenged their strategy from a VC-perspective and stressed the importance of a large dealflow funnel, but was also very positive surprised how quickly and progressive roles and strategies of the health insurer adapt to the new possibilities.
Above, you’ll also find all slides of the webinar as a PDF-download.
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